Führer
durch die St. Servatius-Kirche in Berge
Harausgeber:
Kath. Kirchengemeinde St. Servatius, 49626 Berge
Titelbild
und Seite 19: Reiner Hömer, Berge
Foto
des Mittelschiffes mit alter Gewölbemalerer: Klaus Venherm,
Ochsenfarth-Restaurierung in Raderborn
Alle
weiteren Fotos: Foto-Studio Rensen, Löningen
Grundriß,
Aufmaß und Zeichnung: Gerd Hengehold, Berge
Koordination
und Durchführung: Wilfreid Markus, Berge
Gesamtherstellung:
Friedr. Schmücker GmbH, Löningen
Allgemeines
Seine
landschaftlich reizvolle Lage verdankt Berge, die Gemeinde im
äußersten Nordwesten des alten Füstbistums und
heutigen Landkreises Osnabrück, den latzten Ausläufern
eines eiszeitlichen Moränenzuges, der hier eine Höhe
bis zu 100 Metern erreicht. Auf einem abgeflachten Höhenrücken
liegt die Pfarrkirche St. Servatius.
Geschichte
Die
Kirche ist um 1180 als Eigenkirche des Grafen Simon von Tecklenburg
gegründet worden. Die Grafen von Techlenburg hatten im
12. Jahrhundert ihern Besitz bis hierhin ausgedehnt, 1250 erfahren
wir von dem ersten Geistlichen in Berge. In der 1. Hälfte
des 13 Jahrhunderts erhob der Bischof von Osnabrück St.
Servatius zur Pfarrkirche; das Gebiet wurde vom Urkirchspiel
Bippen abgezweigt. Neben dem Ort xBerge umfaßte es die
Bauerschaften Anten, Dalvers, Grafeld und Schmone.
Die
Kirche gehörte wie die benachbarten Kirchspiele zum Archidiakonat
(Aufsichtsbezirk) des Osnabrüker Domkantors. Nach der Einrichtung
der Dekanate im 17. Jahrhundert liegt Berge im Bereich des Dekanater
Füstenau.
Während
der Zeit der Reformation und Gegenreformation gab es auch im
Raum Berge eimem mehrfachen Wechsel der Konfessionen. Erst im
Jahre 1650, nach dem 30jährigen Krieg, wurden die Verhältnisse
endgültig geregelt. Man griff zurück auf die Zustände
im sogenannten, “Normaljahr” 1625. Da in vielen
Gemeinden der Zustand dieses Jahres nicht genau zu rekonstruieren
war, wurde in solchen Fällen eine recht eigenartige Ausgleichsregelung
gewählt. So sprach man in xBerge die Pfarrkirche der katholischen
Konfession zu, während in Venne die Lutheraner die Kirche
erhielten.
Die
andere Konfession hatte zwar Glaubensfreiheit, war aber abgabenmäßig
an die örtliche Pfarrkirche gebunden. Die evangelischen
Christen in Berge wichen auf die 5 km entfernte Stiftskirche
Börstel aus. Erst nach dem Ubergang des alten Füsbistums
Osnabrück an Hannover konnten die evangelischen Christen
in Berge eine eigene Pfarrkirche errichten, mit deren Bau 1836
begonnen wurde.
Im
Jahre 1910 wurde die Kuratie Grafeld von Berge abgetrennt. Zur
heutigen katholischen Gemeinde Berge gahören etwa 1800
Gemeindemitglieder, auch aus dem Bereich der benachbarten evengelischen
Kirchspiele Bippen und Manslage.
Als
leitende Geistliche sind in der St. Servatius gemeinde nachweisbar:
1250
Albero
1306
Rodolfus
1576 – 1594 Niemann, Georg
1594 – 1605 Hüls, Laurentius
1605 – 1643 Hector, Johannes
1643 – 1652 Offermann, Ivo
1652 – 1668 Steinken, Egbert
1668 – 1691 Elmendorf, Johannes Arnold
1691 – 1692 Sterenberg, P. Christoph OP
1692 – 1713 Hamm, Lambert
1714 – 1745 Arkenow, Werner
1746 – 1769 Willebrand, Hermann Heinrich
1785 – 1817 Leeve, Lambert
1817 – 1849 Völker, Eugen
1849 – 1857 Schulte, Anton
1857 – 1885 Heilmann, Ludwig
1885 – 1888 Fährnmann, Bernhard (Pfarradmin.)
1888 – 1890 Zuhöne, Hermann
1890 – 1907 Ruiter, Bernard
1908 – 1916 Stroetmann, Bernhard
1916
Rosken, August (Pfarradmin.)
1916 – 1927 Drexler, Josef
1927 – 1953 Stöckmann, Hermann, genannt Leusing
1953 – 1968 Struve, Fritz
1968 – 1980 Dotzler, Richard
1980 – 1985 Teuber, Günter
seit 1985 Flohre, Lothar
Äußeres
Der
Aufgang zur Kirche von der Hauptstraßs aus, vorbei an
stimmungsvollem Fachwerk, läßt etwas von dem ehemaligen
Wehrcharakter ahnen. An der Ost- und Westseite des Kirchengeländes
sind noch Findlingsmauern in Resten erhalten, die früher
das Kirchengelände abgegrenzt haben. Noch 1879 spricht
Mithoff im Band 6 der “Kunstdenkmäler und Alterthümer
im Honnoverschen” von zwei spritzbogigen Toren, die von
Süden und Westen in den Bereich der Kirche führten,
der auch als Friedhof genutzt wurde. Lediglich hinter dem Chor
und in einer abgegrenzten Ecke des heutigen Geländes sind
noch einige markante Grabplatten und Denkmäler aus dem
18. und 19. Jahrhundert erhalten geblieben. Die Grünanlage
gibt den Blick frei zu dem Gotteshaus, das in seiner heutigen
Gestalt zwei unterschiedlichen Epochen entstammt.
Die
ursprüngliche Gestalt der gotischen Kirche ist noch im
Westturm und dem anschließenden westlichen Joch erkennbar.
Bis zum ersten Gesims verweist der Turm auf seine ursprüngliche
ungegliederte Gestalt, im unteren Drittel ist die Sandsteinmauer
mit mächtigen Findlingen durchsetzt. Die schießschartenähnlichen
Öffnungen weisen auf den Wehrcharakter der früheren
Anlage hin. Im Grundriß läßt sich erkennen,
daß der Turm leicht winklig zum Schiff gestellt ist. Die
unmittelbar über dem ersten Gesims beginnenden spitzbogigen
Schallöffnungen enstammen der Erweiterung der Kirche zwischen
1900 und 1903. Es folgt ein weiteres umlaufender Gesims und
kurz darüber der ähnlich vorkragende Abschluß.
Die Turmspitze folgt in der Form dem gotischen Vorgängerbau;
ein Viereck, das ins Achteck übergeht. Die drei Stahlglocken
des Turmes (c’ – f” – as”) wurden
1922 von der Blockengießerei Ulrich & Weule in Bockenem
geliefert.
Das
an dem Turm grenzende westliche Joch blieb von den insgesamt
drei in seiner ursprünglichen Form erhalten. Diagonal gestellte,
dreifach gestufte Strebepfeiler fangen den Gewölbeschub
an den Ecken ab. Unter dem großen gotischen Maßwerkfenster
ist noch das ehemalige spritzbogige Südportal zu erkennen,
das auf der alten Ansicht hinter einem Windfang verschwindet.
Diese Zeichnung gibt auch die ursprüngliche Größe
der Fenster wieder.
Die
beiden anschließenden Joche wurden 1901 zur Anlage von
Seitenschiffen durchbrochen, ebenso die östliche Mauer
des ehemals gerade geschlossenen Chores. Der angebaute Chorraum
erhielt einen 5/8 Schluß. Alle Fenster zeigen reich gegliedertes
dreiteiliges Maßwerk. Die beiden Seitenschiffsjoche haben
jeweils eigene, abgeschrägte Schieferdächer mit kleinen
Dacherkern. Die Erweiterung wurde von dem Osmabrücker Architekten
Alexamder Behnes durchgeführt. Das verwendete Sandsteinmaterial
– allerdings ohne Beimischung von Findlingen – paßt
sich gut dem vorgefundenen Bestand an; auch die Strebepfeiler
sind in Form und Stellung den vorhandenen nachempfunden, so
daß trotz der 600 Jahre Unterscheid ein einheitlich wirkender
Baukörper vor uns liegt. Die Einweihung der Kriche, verbunden
mit der Weihe des neuen Hochaltares, wurde am 3. September 1903
durch Bischoff Hubertus Voss unter großer Beteiligung
der ganzen Gemeinde vollzogen. Im Schrein dieses Altares ruhen
Reliquien vom hl. Gemellius und vom hl. Micinus.
Inneres
In
das Innere der Kirche führen die beiden Seitenschiffsportale
(südlich “Berger Seite” nördlich “Antener
Seite”). Das Turminnere wird von einem Tonnengewölbe
aus der Erbauungszeit überspannt, in den drei Jochen des
Mittelschiffs sind die früheren Langhausgewölbe erhalten.
Breite Quergurte trennen sie voneinander. Die jeweils vier sandsteinernen
Rippen der Kreuzgewölbe sind gekehlt, tief heruntergezogen
und ruhen auf kleinen Eckkonsolen. Im Gewölbescheitel treffen
sich die Rippen in kleinen, runden Schlußsteinen. Die
nur halb so breit und deshalb längsrechteckig gestalteten
Seitenschiffsjoche sind in ihrem Aufbau dem Mittelschiff angeglichen,
auch die Wanddurchbrüche der ehemaligen Außenwände
nehmen den Spitzbogen auf.
Chorraumgestaltung
Im
Zuge der totalen Innenrenovierung 1992/93 wurde der Chorraum
im Bodenbereich ganz neu gestaltet.
Die
Stufenanlage wurde über den Triumphbogen hinaus vorgezogen.
Die erste breitere “Kommunionstufe” trägt zugleich,
die Kanzel von 1901. Vor dem mittleren schönen Chorfenster
steht, von der Wand abgerückt, auf einer zusätzlichen
Stufenfläche, der alte Hochalter. Dieser dient nun mit
dem alten Tabernakel als Sakramentsträger.
Altar
und Ambo, von den Boldhauern Michael und Christof Winkelmann
aus Möhnesee geschaffen, stehen im zentralen Bereich des
Chorraumes. Sie sind aus massiven Sandstein in gelb-grauer Farbe
aus Mainfranken gelungen gehauen. Altar und Ambo passen sich
formal auch sehr gut dem gotischen Raum an.
Der
neue Altar nimmt durch seine schmale Ausformung des Stipes nicht
zuviel Raum ein. Das Motiv des Lebensbaumes ist formaler Gestaltungsteil
der Prinzipalstücke. In das Sepulcrum (Grab der Reliquien),
vorne untern am neuem Zelebrationsaltar, legte Weihbischof Theodor
Kettmann anläßlich des festlichen Weidereinzuges
in St. Servatius verbunden mit der Altarweihe am 3. April 1993
Reliquien vom hl. Bonifatius und von der hl Maria Goretti.
Der
Priestersitz und die Sedeshocker wurden aus Eichenholz gefertigt
und sind somit beweglich und daher für verschiedene liturgische
Feiern einzusetzen. Im Farbton passen sie sich den vorhandenen
neugotischen Chorstühlen unauffällig an.
Glanzpunkte
des mittelalterlichen Bestandes sind sicherlish die 1992 aufgedeckten
Fresken im ehemaligen Chorjoch, dem heutigen Ostjoch der Kirche.
Die nun sichtbare Malerei entstammt dem 15. Jahrhumdert. Sie
war überdeckt von der einfarbigen Gestaltung des 20. Jahrhumderts,
der farbign Ausmalung von 1903, der Barockausmalung des 18.
Jahrhunderts in blau und hellgrau und der grauen Renaissanceausmalung
aus der 2. Hälfte des 16. Jahnhunderts.
Heute
zeigen sich dem Besucher vielfältige Szenen zum Thema “Jüngstes
Gericht”.
Betrachten
wir zunächst die Ostkappe des Gewölbes (Richtung Altar);
Christus als Weltenrichter in der Mandorla wird begleitet von
Maria und Johannes dem Täufer im Büßergewand.
Kleine menschliche Gestalten sind in den Gewölbezwickeln
zu finden.
Die
Südkappe (rechts) stellt die Verdammten dar, die durch
den Teufel in den Höllenrachen geführt werden. Interessant
sind die verschiedenen Details, so wird ein “Höllenanwärter”
mit Geldbuetel und Schnapsflasche als Habgieriger und Trunksüchtiger
dargestellt.
Links
in de nödlichen Kappe erkennt man die Auserwählten
vor der Himmelspforte sowie Sonne, Mond und Sterne. Das “Himmlische
Jerusalem” wurde in die damalige Zeit projeziert, es zeigt
gotische Bauformen mit Maßwerkfenstern. Im östlichen
Zwickel ist ein musizierender Engel zu erkennen, der Johannes
den Evangelisten verkörpert.
Die
Westkappe (in Richtung Orgel) zeigt einen knienden Mann, (Sohn
des Elias: Elias läßt seinem Schüler Elias den
Mantel zurück), über ihm, schräg versetzt einen
zweiädrigen Karren. Zu beiden Seiten finden wir wiederum
musizierende Engel, sie verkörpern hier die Evangelisten
Markus und Lukas. Im Südzwickel erkennt man auferstehende
Leiber, in Richtung Schlußstein eine dichtgedräangte
Engelschar. Nicht alle Einzelheiten können hier beschrieben
werden, für den geduldigen Betrachter gibt es noch manches
zu entdecken. Weitere Malereien fanden sich im alten Westjoch
der Kriche, sie waren jedoch nur geringfügig erhalten und
mußten deshalb wieder überdeckt werden.
Ausstattung
Ältestes
Ausstattungsstück der Kirche ist der heute im Mittelschiffsbereich
aufgestellte Tarfstein des sogenannten Bentheimer Typs. Diese
in Bentheim und Gildehaus aus dem dort anstehenden Sandstein
gefertigten Taufsteine sind in gut 100 Exemplaren in Nordwestdeutschland
und in den Niederlanden erhalten geblieben. Man kann sie in
die spätromanische Zeit (kurz nach 1200) datieren. Dem
Berger Taufstein kommt wegen der noch teilweise erkennbaren
früheren farbigen Fassung eine besondere Bedeutung zu.
Das
Becken – es ist so groß, weil im Mittelalter die
Täuflinge im Taufwasser untergetaucht wurden – ruht
auf vier kauernden Männerfiguren, die ein Ring miteinander
verbindet. Sie können den unerlösten Menschen darstellen,
während die Gestaltung des sie erdrückenden Gefäßes
das Leben aus der Gnade der Taufe versinnbildlichen kann. Im
unteren Bereich sind Palmettenmotive erkennbar, darüber
ein Tauornament in gegenläufiger Anordnung. Es schließt
sich eine Weinrebe an, die das Becken umzieht, abwechselnd erkennt
man Blätter und Trauben. Den oberen Abschluß bildet
wieder das Tauornament.
Zweifellos
gehört auch die alte und wertvolle Monstranz (Turm-Monstranz)
in ihrer jetzigen Gestaltung, neben dem Taufstein zu den historisch
wertvollen Teilen des Kirchenschatzes.
Leider
konnte die ursprüngliche Herkunft der Berge Monstranz nicht
mehr genau ermittelt werden. Wir wissen aber, daß diese
würdige Monstranz im Jare 1909 vom Hoflieferanten –
Gold- und Silberbearbeiter, I. C. Osthues aus Münster,
aus zwei alten Monstranzen, zu einer kunstreichen und feinsinnigen
Goldschmiedearbeit gestaltet wurde.
Die
übrige Ausstattung der Kirche entstammt de Zeit um 1900,
also der Epoche der Erweitering. Sie ist selten einheitlich
erhalten geblieben und verdient Beachtung. Die Zeit der Neugotick,
der sie zuzuordnen ist, wird immer mehr als selbständige
Stilepoche entdeckt, die neben dem Nachempfinden gotischer Elemente
auch ihren Eigerwert hat.
Altäre,
Kanzel, Chorgestühl und Beichtstühle sind in Holz
gestaltet und zeigen die typschen Elemente der in die Höhe
strebenden Gotik: Spitzbogenrelief, ausgefüllt mit Maßwerk,
schlanke Fialen (Türmchen), die mit Krabben besetzt sind
und in einer Kreuzblume enden.
Die
Tafelmalereien der Kreuzwegstationen, mit neugotischen Holzrahmen
eingefaßt, stehen mit ihrem ornamental gestalteten Hintergrund
in der Tradition der sogenannten Mazarener. Die Turmhalle wurde
mit einer eindricksvollen Pietá (Schmerzensmutter) auf
mächtigem Sansteinsockel zur Marienkapelle gestaltete.
Er trägt die Inschrift: “O ihr alle, die ihr vorübergeht,
habet acht und schauet, , ob ein Schmerz gleich sei meinem Schmerze.”
Die
weiteren Heiligenskulpturen sid verschiedenen heimischen Werkstätten
zuzuordnen, nachgewiesen ist die Werkstatt Seling und der Holzbildhauer
Fuchs.
Beginnen
wir unsere Betrachtung der wichtigsten Werke mit dem in eine
spitzbogige Wandnische eingelassenen linken Seitenaltar. Zwei
Wandgemälde von Heiligen rahmen ihn ein, links der heilige
Georg, desssen rechte Hand den getöteteb /dracgeb hält,
rechts die hl. Elisabeth. Im mittelpunkt des Altarschreins steht
die Rosenkranzmadonna mit dem stehenden Jesuskind auf dem Schoß.
Im
dem Durchbuch des Seitenschiffes finden wir den Kirchenpatron
xSt. xServatius. Er ist einer der “Eisleiligen”
und war im 4. Jahrhundert Bischof von xMaastricht in den Niederlanden.
Bei seinen Bemühungen um Feieden soll ihm xPetrus erschienen
sein und ihm einen silbernen Schlüssel überreicht
haben, mit dem er allen, die darum bitten, das ewige Leben aufschließen
möge. Auch die Darstellung hier zeigt ihn als Beschof mit
dem Schlüssel.
Die
neugotische Kanzel, ebenso wie das Chorgestühl, ist nicht
farbiggefaßt. Am Kanzelkorb sind unter gotischen Maßwerkfenstern
die Brustbilder der Evangelisten mit ihren Symbolen dargestellt,
den Schalldeckel knönt eine mächtig, mehrfach durchbrochere
Spitze, in einer doppelten Kreuzblume endend.
Der
alte Hauptaltar zeigt einen engen Bezug zur Eucharistie –
während links vom Tabernakel die Hochzeit zu Kana dargestellt
wird, ist recht das Brotwunder wiedergegeben. Farbenprächtig
zeigen die Chorfenster von links nach rechts Maria als Trösterin
der Betrübten, die Kreuzigung und die relativ seltene Darstellung
von Jesus mit den Emmausjüngern, wie sie ihn beim Brotbrechen
erkennen. Die große, für uns heute etwas theatralisch
wirkende Szene über dem rechten Chorgestühl soll die
Bergpredigt darstellen. Vobei an der Herz-Jesu-Statue, die 1915
vom Holzbildhauer Fuchs aus München geschaffen wurde, im
rechten Durchbruch zum Seitenschiff erreichen wir den rechten
Seitenaltar; er is der Heiligen Familie gewidmet, sehr realistisch
zeigt er die Zimmermannswerkstatt des heiligen Josef. Schließlich
sind nock die beiden Statuen an den Mittelpfeilern zue nenned;
die Apostelfürsten Petrus mit Schlüssel und Paulus
mit Schwert. Der Blick zurück zeit uns die mächtig
Orgel – auch hier is die neugotische Gestaltung aus der
Ziet um 1900 erhalten geblieben.
Sie
verfügt über 15 Register und wurde von der Orgelbaufirma
Haupt in Osnabrück hergestellt. Beim Verlassen der Kirche
durch das Südportal (Berger Seite) finden wir die lebensgroße
Kreuzigungsgruppe aus Sandstein, um 1900 als Missionskreuz vor
der ehemaligen westlichen Stützmauer errichtet. Die östliche
Stützmauer hinter dem Cor und dem gut angepaßten
Sakristie-Erweiterungsbau von 1989/90 wird durchbrochen von
einer Treppe, die su den Kriegergedächtnisstätten
führt. Die wür-dige, parkähnliche Anlage mit
schöem Blick über das Dorf führy uns zu dem drei
Kriegerdenkmälern, die den raschen Stilwandel in den letzten
hundert Jahren deutlich machen. Die adlergekrönte Säule
des Denkmals für 1870/71 ist noch ganz im Historismus gehalten,
während die Gedenkstätte für die Gefallenen des
1. Weltkrieges expressionistische Züge aufweist. Die der
Treppe und der Kirche zugewandte Gedenkstätte für
de Geffallenen des 2. Weltkrieges is im Stil der Neuen Sachlichkeit
gehalten. Mit dem Blick auf die schöne Sihouette der benachbarten
ev. Lutherkirche können wir unseren Rundgang beschließen.
Legende
zum Grundriß
1.
Turmeingang (Einzug)
2. Betkapelle mit Pieta
3. Orgelempore
4. Nördliches Portal (Antener Seite)
5. Südliches Portal (Berger Seiter)
6. Taufstein (Bentheimer Typ um 1200)
7. Hl. Petrus (Statue)
8. Hl Paulus (Statue)
9. Beichtraum (Antener Seite)
10. Beichtraum (Berger Seite)
11. Ehemaliges Chorjoch mit Deckengemälde (15.Jahrhundert)
12. Hl. Georg (Wandbild)
13. Marienaltar
14. Hl. Elisabeth (Wandbild)
15. Hl. Servatius (Kirchenpatron)
16. Kanzel mit Reliefs der vier Evangelisten
17. Herz-Jesu-Statue (1915)
18. Hl. Agnes (Wandbild)
19. Hisefsaktar
20. Hl. Aloisius (Wandbild)
21. Neuer Zelebrationsaltar (Mainfrankener Sandstein)
22. Neues Ambo (Sandstein wie vor)
23. Altes Chorgestühl
24. Alter Hochaltar mit Tabernakel
25. Drei farbenprächtige Chorfenster
26. Großes Wandgemälde “Bergpredigt”
27. Priestersitz
28. Alter Ewig-Licht-Leuchter
29. Sakristei
30. Sakristeierweiterung 1990
31. Windfang wit WC und Kellertreppe
32. Alte Sakristie bis 1900
33. Eingang mit Vorbau bis 1900